Inspiration Riesengebirge – Zur Entwicklung einer Künstlerlandschaft im 19. und 20. Jahrhundert
Das Schlesische Museum stellte ab Herbst 2021 Kunstwerke vor, die von der wildromantischen Landschaft des Riesengebirges inspiriert wurden. Die künstlerische Entdeckung des Riesengebirges setzte Ende des 18. Jahrhunderts ein, als sich im Zuge der „Entdeckung“ der Alpen allgemein ein großes Interesse an Bergregionen entwickelte.
Naturforscher,
Reiseschriftsteller und Künstler zog es seitdem auch in die alpin
wirkenden Sudeten. Man bewunderte die Schönheit des majestätisch
aufragenden Gebirgskamms, blickte mit Schaudern in die 200 m tiefen
Schneegruben und genoss das Höhenerlebnis auf der 1603 m hohen
Schneekoppe. Zeichnungen, Gemälde und Druckgrafiken machten seitdem das
sagenumwobene Riesengebirge weithin bekannt. Schon bald wurde die Region
Ziel romantischer Wanderungen. Auch den späteren Freilichtmaler*innen
bot die Natur vielfältige Inspiration. Um 1900 suchten hier schließlich
lebensreformerisch Gesinnte ein alternatives, naturnahes Leben fern der
expandierenden Großstädte. Der beliebte Touristenort Schreiberhau
entwickelte sich daraufhin zur zentralen Künstlerkolonie, die
überregional von sich reden machte.
Das Museum lud dazu ein, dieser Entwicklung nachzuspüren. Den Besucher erwartete mit rund 150 Kunstwerken von über 60 Künstler*innen eine umfangreiche Präsentation attraktiver Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnung, Plastiken und Fotografien. Schwerpunkt der Schau waren Arbeiten von Künstler*innen, die zwischen 1900 bis 1945 eng mit der Region verbunden waren. Einige bildeten mit der 1922 gegründeten Vereinigung bildender Künstler St. Lukas in Schreiberhau den Kern einer Malerkolonie, deren Erbe ist bis heute in der Region lebendig ist.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen (231 Seiten, 209 Abb.) mit Text in deutscher und polnischer Sprache. Er ist im Museum erhältlich und über kontakt@schlesisches-museum.de oder per Telefon 03581/8791-0 bestellbar.
In der Ausstellung wurden drei große Gemälde von Willi Oltmanns präsentiert.
Schlesisches Museum Görlitz 11.09.2021 bis 06.06.2022